Hallo zusammen, da Nachwuchs der Anlass dafür war, uns endlich ein Lastenrad zuzulegen (zur Auswahl hier), musste jetzt noch ein Kindersitz ins Rad. Weil das Thema Kindersitz im Lastenrad öfter im Netz diskutiert wird, würde ich gerne meine Einsichten und die Realisierung eines Isofix-Kindersitzes teilen. So sieht das Ganze am Ende aus:
Erste Frage - Was für ein Sitz?
Schon für die ganz Kleinen gibt es interessante Transportmöglichkeiten für das Lastenrad. Zwar kann der Nachwuchs prinzipiell schon auf dem Heimweg aus dem Krankenhaus im Maxi Cosi auf dem Lastenrad transportiert werden, allerdings ist die Empfehlung der Hersteller (und unseres Kinderarztes), vor dem 4. Monat darauf zu verzichten. Mag zwar in einem vollgefederten Lastenrad mit gefederter Maxi-Cosi-Halterung gehen, aber da hier ja üblicherweise auch Mama und Gepäck transportiert werden müssen, würde ich für die erste Fahrt doch wieder ein Auto wählen.
Solange die Kinder (bis ca. zum 15. Monat) dann im Maxi-Cosi transportiert werden, gibt es z.B. die Steco Baby-Mit / Baby-Mee Maxi-Cosi-Halterung, die auch Bakfiets oder Babboe als Option anbieten.
Wenn man gleich von Beginn an eine Isofix-Halterung anbringt, dann ist auch eine Britax Römer Baby-Safe 3 i-Size Babyschale plus Isofix-Basis prima, siehe hier. Selbst bei "günstigen" Angeboten liegt der Preis bei der Römer-Variante neu allerdings jenseits von 350 Euro. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob dieser Preis für effektiv ein Jahr Nutzungsdauer gerechtfertigt ist - oder ob man sich vielleicht nach einem gut erhaltenen gebrauchten Angebot umsieht.
Da empfohlen wird, Kinder erst ab dem 3. Lebensjahr auf den normalen Sitzbänken zu befördern (wg. Entwicklung von Knochen und Muskulatur), und da unser Kleiner bereits 15 Monate alt war, sollte es also ein Kindersitz werden.
Da solche Kindersitze typischerweise recht tief sind und da Ladefläche im Lastenrad immer knapp ist, könnte auch ein Kart-Sitz eine Alternative sein, zu sehen etwa hier. Kart-Sitze habe typischerweise eine deutlich dünnere Rückenlehne und ermöglichen damit mehr Beinfreiheit und ggfs. Stauraum vor und unter den Beinen des kleinen Passagiers. Jedoch sind Kart-Sitze mit integrierten Gurten bzw. geeigneten Gurtdurchlässen selten, benötigen häufig ein spezielles Untergestell, und schließlich sind sie (zumindest neu) auch eher teuer - dafür gibt es für Gewichtsfetischisten auch Carbonversionen.
Unsere Wahl fiel auf einen Autokindersitz mit Isofix-Halterung, so dass er sich bei (Nicht-)Bedarf mit zwei Handgriffen aus dem Rad nehmen lassen sollte.
Zweite Frage - Welcher Isofix-Kindersitz?
Da unser Kleiner bereits 15 Monate alt war, sollte es ein sog. Gruppe 1-Kindersitz werden (d.h. spezifiziert für 9 Monate bis 4 Jahren bzw. 9-18 kg). Während das konkrete Modell in vielerlei Hinsicht egal ist, standen noch integrierte Gurte im Lastenheft.
In die Vorauswahl kam u.a. ein Britax Römer Duo Plus, der es am Ende auch wurde. Dessen 5-Punkt-Gurtsystem gefällt uns ins der Handhabung sogar besser als das unseres anderen Sitzes im Auto, dazu war er mal Testsieger bei Stiftung Warentest (11/2012).
Ausschlaggebend war am Ende allerdings, dass der Sitz für 60 Euro bei Ebay Kleinanzeigen (statt 200+) in der Nähe, in sehr gutem Zustand (wenig benutzt, aus einem Großelternauto) und einer recht hübschen karierten Ausführung (Geschmackssache) zu haben war.
Damit sind wir top-zufrieden, andere Sitze sind aber sicherlich genauso gut. Und der Kleine klettert lieber hinein als heraus – ob das eher am Sitz oder am Fahrspaß liegt sei dahingestellt, aber zumindest scheint der Sitz auch bequem zu sein.
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